Warum ich in meinen Kursen gerne Mädchen und Jungs trenne
In meinen Resilienz- und Selbstbehauptungskursen trenne ich die Gruppen häufig bewusst nach Mädchen und Jungs. Warum? Nicht, weil ich glaube, dass sie „nicht zusammenpassen“, sondern weil ich ihnen einen Raum schenken möchte, in dem sie sich freier, sicherer und stärker entfalten können.
Unterschiedliche Entwicklungswege, unterschiedliche Bedürfnisse
Jungen und Mädchen entwickeln sich in vielen Bereichen ganz unterschiedlich – emotional, sprachlich, sozial und auch körperlich. Das heißt nicht, dass eines „weiter“ oder „besser“ ist, sondern einfach: anders.
Einige Beispiele aus der Praxis:
Mädchen sprechen oft früher über ihre Gefühle, während Jungs manchmal länger brauchen, bis sie sich öffnen – gerade in gemischten Gruppen.
Jungs zeigen ihre Unsicherheiten eher über Aktion und Bewegung, während Mädchen eher mit Selbstzweifeln kämpfen.
In gemischten Gruppen vergleichen sich Kinder schnell – und passen sich manchmal an, anstatt bei sich zu bleiben.
Mehr Mut in geschützten Räumen
In geschlechtshomogenen Gruppen ist oft mehr Offenheit möglich. Die Kinder erleben:
“Ich darf hier ganz ich sein. Ich muss mich nicht beweisen oder schämen.”
Gerade bei Themen wie Körpergrenzen, Scham, Selbstwert oder Gefühle ist das ein großer Vorteil. Mädchen trauen sich eher, über Verletzlichkeit zu sprechen. Jungs öffnen sich eher, wenn sie spüren, dass niemand über ihre Tränen lacht.
Es geht nicht um „Jungs gegen Mädchen“
Ich liebe Vielfalt – und viele meiner Kurse und Projekte sind gemischt. Doch gerade bei tiefen Themen wie Selbstbewusstsein, emotionale Stärke und Selbstschutz darf es auch mal Raum nur für Jungs oder nur für Mädchen geben.
Denn:
👧 Mädchen dürfen lernen, dass ihr Wert nicht von äußeren Meinungen abhängt.
👦 Jungs dürfen lernen, dass Mut auch heißt, über Gefühle zu sprechen.
Und das klappt besser, wenn sie sich nicht gegenseitig ablenken oder beeindrucken müssen.
Was ich beobachte – und warum es funktioniert
Ich erlebe es immer wieder:
In den Mädchengruppen entsteht eine besondere Vertrautheit. Die Kinder unterstützen sich, lachen zusammen, zeigen Verletzlichkeit – ohne Angst vor Bewertung.
In den Jungengruppen blühen selbst die stilleren Kinder auf. Sie lernen, dass „Stärke“ viel mehr ist als laut sein – und dass sie sich zeigen dürfen, wie sie wirklich sind.
Mein Ziel: Starke Kinder – auf ihre ganz eigene Art
Ob Mädchen oder Junge – jedes Kind bringt Stärken mit, die wir gemeinsam entdecken und fördern können.
Indem ich den Kindern Räume biete, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind, gebe ich ihnen die Chance, ihr Selbstbewusstsein von innen heraus zu entwickeln.
Das heißt nicht, dass wir immer alles trennen müssen – aber manchmal ist es einfach die bessere Wahl.